Preisgekröntes australisches Drama
Long Walk Home (ARTE)
Drama
Westaustralien, 1931: Molly und Daisy Craig haben einen weißen Wanderarbeiter-Vater und eine Mutter vom Aborigine-Stamm der Martu. Sie leben in Jigalong, einer kleinen Aborigines-Siedlung. Ein transkontinentaler Kaninchenzaun, der die Felder Westaustraliens vor einer Kaninchenplage im Rest des Kontinents schützen soll, verläuft direkt an ihren Hütten vorbei. Eines Tages werden Molly, Daisy und ihre Cousine Gracie auf Geheiß von A.O. Neville, dem sogenannten "Chief Protector of Aborigines", entführt und in ein Erziehungsheim an der Küste gebracht - mehr als tausend Kilometer von ihrer Heimat entfernt. Doch die drei Mädchen fliehen aus der Anstalt, in der sie zu untertänigen Hausangestellten der weißen Siedler erzogen werden sollen. Ihre Flucht führt sie entlang des Kaninchenzauns zurück nach Hause. Weder der von Neville beauftragte Fährtensucher noch die Polizei können sie einholen. Denn Molly, die Älteste des Trios, verwischt immer wieder geschickt alle Spuren und schüttelt die Verfolger ab. Spätestens als sich im Oktober 2023 eine deutliche Mehrheit der Australier in einem Referendum gegen die Stärkung der Rechte der Aborigines aussprach, wurde klar, dass Phillip Noyces Drama aus dem Jahr 2002 nichts von seiner Aktualität verloren hat. Seine emotionale Kraft bezieht der Film aus der Authentizität der Geschichte und dem eindringlichen Spiel der drei Kinderdarstellerinnen, die als Laien gecastet wurden. Kenneth Branagh spielt A.O. Neville, einen ebenso herzlosen wie rassistischen Bürokraten, der 25 Jahre lang das Schicksal der Aborigines bestimmte. Thriller-Spezialist Phillip Noyce („Das Kartell“, „Die Stunde der Patrioten“) hat mit „Long Walk Home“ ein hochemotionales, international preisgekröntes Drama nach dem Buch „Follow the Rabbit-Proof Fence“ von Doris Pilkington Garimara geschaffen. Die Autorin erzählt darin die Geschichte ihrer Mutter Molly, deren Stimme am Ende des Films in einer Originalaufnahme zu hören ist. Die lyrische Kameraarbeit von Christopher Doyle, die Bilder des australischen Outbacks und die Filmmusik von Peter Gabriel verleihen dem Film Tiefe und eine mystische Aura. Sendung vom 09.08.2024 (ARTE)
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