
Nachtlinie
Gespräch
Die Vielfalt der Religionen ist sein Thema. Eigentlich kommt Michael Blume aber aus einer nicht religiösen Familie. Seine Eltern stammen aus der damaligen DDR, wo der Vater wegen eines Fluchtversuchs in Stasi-Haft saß. Geboren und aufgewachsen ist Blume in Filderstadt, im religiös geprägten "Bibelgürtel rund um Stuttgart", wie er sagt. "Einerseits war ich Deutscher und andererseits gehörte ich aber nicht so richtig dazu", erklärt der Religions- und Politikwissenschaftler, wie er als Jugendlicher in eine Vermittlerrolle zwischen Christen, Muslimen und anderen geraten ist, die sich wie ein roter Faden durch sein weiteres Leben zieht. Der evangelische Christ ist mit einer Muslimin verheiratet. Seine Dissertation hat er über den interdisziplinären Wissenschaftszweig der Neurotheologie geschrieben. Nicht Religiösen zu erklären, wie Religiöse "ticken" und umgekehrt, ist zu Michael Blumes Lebensinhalt geworden. Bis Mitte 2020 leitete er das Referat "Nichtchristliche Religionen, Werte, Minderheiten und Projekte Nordirak" im Staatsministerium Baden-Württemberg. Seit 2018 ist er Antisemitismusbeauftragter des Landes Baden-Württemberg. Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) lehrt Blume Medienethik, bloggt bei einem Magazin für Naturwissenschaft und hat zahlreiche Bücher zu Themen aus Religion und Politik geschrieben. Welche Rolle spielt Religiosität für die Stabilität einer Gesellschaft? Woher kommen Verschwörungsmythen, und wie funktionieren sie? Und wieso hält sich Antisemitismus so hartnäckig? Auch darüber diskutieren Dr. Michael Blume und Andreas Bönte in der "nachtlinie".
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