
quer
Zeitgeschehen
• Einfriedungs-Hype: Jeder hat die Absicht, eine Mauer zu errichten Weil die Grundstücke immer kleiner werden und der Verkehr in den Straßen immer dichter, verspüren mehr und mehr Hausbesitzer das Bedürfnis, sich einzumauern. Hohe Wände, Gabionenmauern oder immergrüne Monsterhecken schotten die Gartenbewohner von der Außenwelt – und den Nachbarn – ab. Die Grenzanlagen unterbinden soziale Kontakte und die Wanderbewegungen von Tieren wie dem Igel. Erste Gemeinde erlassen jetzt "Einfriedungssatzungen“, um das zunehmende Einmauern zu unterbinden. Aber was sagt dieser Trend eigentlich über unsere Gesellschaft? • Landwirtschaft unter Druck: Produktion um jeden Preis? Es ist die Debatte in der Landwirtschaft im Frühjahr 2022: Im Angesicht des Krieges soll jeder Quadratmeter wieder in die Produktion genommen werden, am besten noch in möglichst intensiver Wirtschaftsweise. Bio, Fruchtfolgen, Brachflächen, Blühstreifen und Uferrandstreifen sind out. Was zählt, ist die Tonne Weizen – ökologische Bewirtschaftung bringe einfach nicht die benötigten Erträge sagen Befürworter der Ertragsmaximierung. Doch wäre nachhaltige Landwirtschaft langfristig nicht der krisenresistentere Weg? • Unvermögen oder Sabotage? Der Kanzler und die schweren Waffen Erst zog sich die Diskussion über die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine wochenlang hin. Dann einigte sich die Ampel-Koalition und Ende April beschloss sie im Bundestag mit der Union: Deutschland wird liefern. Das ist nun einen Monat her – geliefert wurden die angekündigten schweren Waffen nicht. Militärexperten und Politikstrategen rätseln – liegt es an der SPD oder am Kanzler selbst? Gibt es eine Langfrist-Strategie, über die niemand öffentlich reden will? Derweil geht es für die Ukraine zunehmend um jede Minute – denn einen Zermürbungskrieg könnte Russland gewinnen. • Ich glaub mein Zug pfeift! Genervt vom öffentlichen Nahverkehr Im mittelfränkischen Hilpoltstein freuen sich die Leute zwar über die engere Taktung ihrer Nahverkehrszüge, doch gleichzeitig ertönt wegen der vielen unbeschrankten Bahnübergänge ein umso lauteres Hupkonzert. Komplizierte Regeln und hohe Kosten erschweren Versuche, die Situation zu verbessen – und die Bahnübergänge zum Beispiel zu beschranken. Auch in Siegsdorf formiert sich Widerstand entnervter Bürger – der Bürgermeister liebäugelt sogar mit dem Gedanken, die Bahn durch Busse zu ersetzen. Und jetzt kommt auch noch das 9-Euro-Ticket – und mit ihm womöglich noch mehr Züge. • Autisten ausgeschlossen: Wenn Lukas nicht in die Schule darf Seit anderthalb Jahren findet Familie Schmid keinen Schulplatz für ihren Sohn. Der siebenjährige Lukas hat eine Autismus-Spektrumsstörung (ASS) und dadurch eine schwere Sprachentwicklungsstörung. Die Eltern haben sich an alle Stellen gewandt und sich beraten lassen, doch keine Schule fühlt sich zuständig oder personell in der Lage, ihren Sohn aufzunehmen. Gilt das Inklusions-Versprechen nicht für Lukas? Während ihr Sohn durch alle Raster zu fallen scheint, sind die Eltern zunehmend verzweifelt. Das aktuelle Wochenmagazin quer präsentiert ungewöhnliche Blicke auf das Zeitgeschehen. Kritisch und informativ, bissig und direkt, aber auch unterhaltsam präsentiert Moderator und Kabarettist Christoph Süß die Themen der Woche.
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