Atomkraft? Nein, danke! Der exklusive Film
Wackersdorf
Drama
"Atomenergie - für uns eine ganz neue Technik. Aber in ein paar Jahrzehnten wird man sich das nicht mehr anders vorstellen können." Müsste der Landrat der oberpfälzischen Region Schwandorf, Hans Schuierer, 1981 bereits absehen können, dass diese Annahme in eine Sackgasse führt? Zugegeben: Er hat es nicht leicht. Verantwortlich für eine eher strukturschwache Region, wird der Sozialdemokrat natürlich hellhörig, als eine Initiative des bayerischen Freistaats dort mit dem Bau einer Wiederaufbereitungsanlage bis zu 3.000 Arbeitsplätze schaffen möchte. Zwar steht Schuierer der Regierung Strauß eher kritisch gegenüber. Jedoch gelingt es Dr. Billinger, dem charmanten Vertreter des zukünftigen Betreibers, sein Vertrauen zu gewinnen. Der betont die wirtschaftlichen Vorteile, wiegelt die gesundheitlichen Nachteile ab - und schmeichelt Schuierers Ego. Beide seien Macher, Visionäre und aus demselben Holz geschnitzt, behauptet Billinger in München mit Blick auf das Olympiastadion. Als die Regierung jedoch gesetzeswidrig gegen Skeptiker vorgeht, fängt Schuierer an zu zweifeln - immerhin wähnt er sich in einem Rechtsstaat! Jetzt holt er Versäumtes nach und beginnt, sich intensiv mit der Thematik auseinanderzusetzen. Und teilt nach und nach die Bedenken. Schließlich geht er auf die Atomgegner zu, es erscheint sinnvoll, sich gemeinsam gegen den Bau der Wiederaufbereitungsanlage zu stellen. Zunächst vermag Schuierer seine neuen Mitstreiter zu beruhigen: Ohne seine Unterschrift wird nicht gebaut, so stehe es im Gesetz. Doch dieses Gesetz lässt sich ändern: Kurzerhand initiiert in München der Innenminister die "Lex Schuierer", mit der er besagte Unterschrift übergehen kann. Und so sind die Fronten klar. Schuierer, der seine Gemeinde in Gefahr und sich von der Regierung Strauß betrogen sieht, kämpft nun auf der Seite der Atomkraftgegner … um die Geister, die er rief, wieder loszuwerden.
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