
aspekte
Reportage
Was für eine Beziehung zur Natur brauchen wir, damit wir endlich aufhören, den Planeten kaputt zu machen? Dieser Frage geht "aspekte" im Gespräch mit Künstlern und Wissenschaftlern nach. Erst seit Neuestem rückt die doppelte Krise von Klimawandel und Artensterben in den öffentlichen Fokus. Das Grundproblem: Die Menschheit betrachtet die Natur als Ressource, die sie nach Belieben ausbeuten und zerstören kann. Die entscheidende Frage lautet nun: Wie können wir ein anderes Verhältnis zur Natur gewinnen? Darüber diskutiert "aspekte" mit dem Biologen und Mitbegründer des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland), Josef H. Reichholf, der Tierethikerin Hilal Sezgin und mit der YouTuberin Raffaela Raab, die unter dem Namen "Militante Veganerin" bei Jugendlichen große Berühmtheit genießt. Darüber hinaus trifft "aspekte" den amerikanischen Schriftsteller T.C. Boyle und spricht mit ihm über seinen neuen Roman "Blue Skies". Er handelt von einer Familie, die trotz Artensterbens, steigender Meeresspiegel und Flächenwaldbränden gerne so weitermachen möchte wie bisher - und kläglich dabei scheitert. Das Werk gilt völlig zu Recht als "Buch der Stunde". Der Artenschutz befindet sich in einem Dilemma: Als große Errungenschaften wurden die Beschlüsse des Weltnaturgipfels von Montreal im Dezember 2022 gefeiert, 30 Prozent der Erde bis zum Jahr 2030 unter Schutz zu stellen. Doch Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten befürchten, dass diese Entscheidung zu einer beispiellosen Vertreibung der lokalen Bevölkerung führen könnte. Christoph Heinrich, Vorstand des WWF, äußert sich dazu im Interview. In Dortmund trifft "aspekte" das Künstlerduo Lex Rütten und Jana Kerima Stolzer, die in ihren Arbeiten zeigen, wie die Welt aus der Perspektive nicht menschlicher Akteure aussieht. Eines steht jetzt schon fest: Die Bakterien und Farne werden die Menschheit wohl überleben. Außerdem stellt der Philosoph Tilo Wesche den neuerdings viel diskutierten Plan vor, der Natur ein juristisches Recht an sich selbst zu verleihen. Das Vorbild ist unter anderem der Fluss Whanganui in Neuseeland, der seit 2017 eine juristische Person ist und sich mithilfe von Anwälten gegen Übergriffe "wehren" kann.
Diese und 50.000 weitere Sendungen in
