Ausgezeichnetes Melodram von Vittorio De Sica
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Und dennoch leben sie
Drama
Italien, 1944: Das Land befindet sich im Belagerungszustand, die Faschisten kämpfen ihre letzten Schlachten. Auf Rom gehen die Bomben der Alliierten nieder und inmitten des Chaos' sorgt sich die verwitwete Cesira (Sophia Loren), Besitzerin eines kleinen Lebensmittelladens, um ihre zwölfjährige Tochter Rosetta (Eleonora Brown). Als die beiden wieder einmal knapp davongekommen sind, beschließt die ebenso leidenschaftliche wie unverwüstliche Cesira, das Ende des Krieges auf dem Land abzuwarten, in dem Dorf, aus dem sie stammt. Sie vertraut den Laden dem Kohlenhändler Giovanni (Raf Vallone) an, einem alten Freund ihres Mannes, mit dem sie eine heimliche Leidenschaft verbindet. Mit spärlichem Gepäck brechen Mutter und Tochter gen Süden auf. Aber ihr Zug kommt nicht weit, die beiden müssen den Rest des Weges zu Fuß zurücklegen - ein beschwerlicher Marsch, bei dem Cesira aufgeht, in welch desolatem Zustand sich das Land befindet. In ihrem Geburtsort San Eufemia findet sie von ihren nächsten Verwandten niemanden mehr vor. Aber die Bauern geben den Frauen Unterschlupf, und der junge, politisch desillusionierte Student Michele (Jean-Paul Belmondo) versucht, nicht ganz ohne Hintergedanken, Cesira das Leben zu erleichtern. Die Hoffnung, in San Eufemia "überwintern" zu können, erfüllt sich allerdings nicht. Deutsche Verbände, italienische Faschisten und englische Spione kommen durch das Dorf. Schließlich sind es ausgerechnet Truppen der Befreier, die Cesira und Rosetta auf brutale Weise klar machen, dass es im Krieg keinen Rückzug und keine Sicherheit geben kann. Vittorio De Sicas meisterliche, dramatische Anklage gegen den Krieg zeigt Sophia Loren in ihrer berühmtesten und stärksten Rolle: als pragmatische Überlebenskünstlerin. Sophia Loren - hier an der Seite von Jean-Paul Belmondo - bekam für ihre ungeheuer vitale Darstellung der "barfüßigen Bäuerin" Cesira einen Oscar und den Darstellerinnenpreis in Cannes. "...und dennoch leben sie" gilt als eine der großen Arbeiten des einflussreichen italienischen Regisseurs: ein durch und durch humanistischer, leidenschaftlicher Blick auf den Krieg und seine ersten Opfer - Frauen und Kinder.
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