
makro
Wirtschaft + Konsum
Deutschlands Rüstungswirtschaft hat weltweit einen sehr guten Ruf. Viele Waffen werden exportiert. Aber als Lieferant für die Bundeswehr gibt es auch immer wieder Probleme: lange Lieferzeiten, hohe Kosten und auch technische Pannen. Die Bundeswehr hat Nachholbedarf. Jahrelang wurde an allen Ecken und Kanten gespart. Die Situation sei sehr angespannt, sagt Eva Högl, die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages: "Wenn wir über das Material sprechen, dann braucht die Bundeswehr im Grunde genommen von allem mehr, weil sie von allem zu wenig hat." Der Krieg in der Ukraine hat eine Zeitenwende ausgelöst. Jetzt gibt es Geld: 100 Milliarden Euro zusätzlich hat Bundeskanzler Scholz der Bundeswehr für neues Material versprochen. Kann die deutsche Rüstungsindustrie liefern? Nach Einschätzung der IG Metall stehen viele deutsche Rüstungsfirmen vor einem Problem: Zwar können sie gute Produkte liefern - aber längst nicht in der hohen Stückzahl, wie sie jetzt gefordert werden. Rüstungsproduktion in Deutschland sei Manufaktur, sagt Jürgen Kerner, IG-Metall-Vorstandsmitglied. Bislang sei nach dem Prinzip gearbeitet worden: "Produktion hochfahren, einmotten, runterfahren". Wenn man jetzt vernünftig produzieren wolle, "müssen wir in einen kontinuierlichen Produktionsprozess kommen". Und die deutsche Rüstungsindustrie steht vor weiteren Herausforderungen: Viele der neuen Waffen der Bundeswehr sind für die Landesverteidigung nicht optimiert. Milliardenteure Fregatten beispielsweise wurden für den Einsatz in Übersee konzipiert. Auch der Schützenpanzer "Puma" wurde mehr für Auslandseinsätze geplant. Jetzt muss die Rüstungsindustrie umdenken. Schafft es die deutsche Rüstungsindustrie, die in sie gesetzten Erwartungen zu erfüllen? Oder gehen die Aufträge am Ende an andere Länder? Die weltweite Vernetzung der Wirtschaft prägt immer mehr den Alltag von Unternehmen, aber auch Konsumenten. "makro" zeigt jeden Dienstag 30 Minuten spannende Wirtschaftsgeschichten. Wirtschaftliche Entwicklungen in Ländern oder Branchen stehen dabei ebenso auf der Themenliste wie Währungskrisen oder alternative Wirtschaftsformen.
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