

Zauberberge - Die Wildnis der Hohen Tatra
Natur + Umwelt
Sie berichten von einsamen, heißen Sommern, schaurigen Gewittern und Schneestürmen, von lauernden Wölfen und Kämpfen gegen Braunbären. Doch nichts von all dem ist erfunden. Es geschieht Jahr für Jahr im Herzen Europas, in der dramatischen Bergwelt der Hohen Tatra. Mit einer Grundfläche von nur dreißig mal zwanzig Kilometern nennt man die Hohe Tatra auch das kleinste Gebirge der Welt. Doch viele der dreihundert Gipfel sind über 2.500 Meter hoch, der höchste - der Gerlach - misst 2.655 Meter. Die Sommer sind heiß und kurz, die stürmischen, bitterkalten Winter verwandeln die Gipfelregionen monatelang in eine Eiswüste, und die Wetterstürze können mit jenen in den Alpen spielend mithalten. Nach Schätzungen von Biologen schleichen neben Wölfen rund vierhundert Luchse durch die Wälder. Auch Braunbären bietet die Hohe Tatra noch ausreichend Lebensraum. In den Alpen kennt man die wenigen Braunbären beim Namen, in den Karpaten streifen sie noch zu Hunderten durch die einsamen Wälder, nicht selten zum Ärger der Hirten, Bauern und Imker. In der obersten Etage der Tatra lebt neben den alten Erzfeinden Steinadler und Murmeltier eine zoologische Besonderheit: Gämsen, in einer Unterart, die sich von anderen alpinen Gämsen erstaunlich unterscheidet. Die Bestände sind durch intensive Bejagung stark zurückgegangen. Die letzten Tatra-Gämsen leben im Hochgebirge in kleinen, isolierten Gruppen. In den Wäldern der Hohen Tatra spürt man am deutlichsten, dass in diesem Landstrich die Zeit stets langsamer lief, mitunter sogar stehen blieb. Es ist ein armes Land, dünn besiedelt, der Tourismus noch immer bescheiden, exzessive Forstwirtschaft hat es nie gegeben. So blieb vor allem im Bereich des Nationalparks ein Märchenwald erhalten - eine gesunde Mischung aus Laub- und Nadelhölzern, durchflossen von unregulierten Flüssen und Bächen. Film von Harald Pokieser und Pavol Bàrabàs
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