
Gernstl unterwegs nach Jesolo
Folge 2 | Land + Leute
Franz Gernstl hatte einen Kindheitstraum: Urlaub an der Adria. Seine Schulfreunde schickten Postkarten aus Jesolo. Der kleine Franz aber blieb zu Hause - und träumte vom Meer, weil sein Vater kein Freund langer Urlaube war. Jetzt, im fortgeschrittenen Alter, macht er sich auf den Weg nach Süden. Durch das Salzkammergut und Kärnten, über den Plöckenpass und Udine nähert er sich seinem Sehnsuchtsort. Unterwegs begegnen er und seine beiden Begleiter außergewöhnlichen Individualisten. Gemeinsam mit seinen beiden Kumpanen, Kameramann Hans Peter Fischer und Tonmann Stefan Ravasz, fährt Franz Gernstl in der zweiten Folge von Kärnten nach Triest. Die erste Station Velden am Wörthersee ist der Partyhotspot in Kärnten. Die Klientel ist nicht mehr ganz so nobel wie zu Zeiten, als Omar Sharif und Brigitte Bardot hier Urlaub gemacht haben. Aber an der Promenade vor dem berühmten Schloss am Wörthersee tummelt sich immer noch illustres Publikum. Die Filmemacher legen ihr Taschengeld zusammen und erlauben sich einen Speedboat-Tripp mit der 400-PS-Inge. Und sie treffen einen erfahrenen Alt-Playboy, der vom immerwährenden Zauber der Frauen und den guten alten Zeiten schwärmt. Im Zirkus Dimitri am Stadtrand glorifiziert der junge Zirkusdirektor Dimitri Würschl ebenfalls die alten Zeiten. Zusammen mit seinem Bruder Leon, drei Artistenkollegen und der Zirkusmaus Augustine Mausini tourt er durch Kärnten und die Steiermark. Und sorgt bei der nächsten Generation für leuchtende Augen. Und weil aller guter Dinge drei sind, schwärmt in Villach, auf dem sonntäglichen Flohmarkt, eine Dame ebenfalls von vergangenen Tagen. Genauer von einem Matrosen, der sie als junges Mädchen erobern wollte. Über den Plöckenpass fahren die drei Filmemacher nach Italien ins Friaul und geraten in eine Veranstaltung, die italienischer nicht sein könnte: Vespatreffen in Udine. 150 Fans des italienischen Kultrollers haben sich versammelt, um gegenseitig ihre Maschinen zu bewundern und lautstark Party zu machen. Nicht weit von Udine entfernt fließt der Tagliamento, ein Alpenfluss, der seit Jahrtausenden Kieselsteine in die Ebene des Friaul spült. Was für viele nur ein trockenes Flussbett darstellt, war und ist für Künstler eine Fundgrube. Die großen Mosaikmeister haben hier schon das Ausgangsmaterial für ihre Werke gefunden. Die junge Russin Vera Belikova ist Schülerin in der weltberühmten Mosaikschule von Spilimbergo und hat den besonderen Blick, welche Steine sich eignen. Bei einem Zwischenstopp in Triest erreichen die drei Reisenden endlich das Meer. Die Stadt an der Adria beeindruckt mit klassizistischen Prachtbauten aus der Habsburger Zeit. Auf der zentralen Piazza dell'Unità d'Italia trifft das Team einen Herrn, der sehnsüchtig auf das Wiedersehen mit seiner Freundin wartet, und leistet ihm dabei Gesellschaft.
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