42 - Die Antwort auf fast alles
Wissenschaft
Der Stress und die Menschen - das ist offensichtlich keine Liebesbeziehung: Genau genommen wollen 85 Prozent am liebsten gar nichts mit ihm zu tun haben. Doch jetzt sagen Forschende: Nicht der Stress macht krank, sondern wie man mit ihm umgeht. Viel mehr vom "richtigen" Stress müsste es sogar sein! Und schon würde er Superkräfte wecken. Wenn Menschen von Stress reden, meinen sie meist Disstress, also ein belastendes, negatives Stressempfinden, das sie spüren, wenn sie Situationen überfordern. Wirkt er nur kurz, kann er größtenteils gut weggesteckt werden. Wird er aber chronisch, kann er der Gesundheit schaden: Er ist Mitverursacher von Krankheiten bis hin zu schweren Depressionen, Typ-2-Diabetes und starkem Gedächtnisverlust. Zudem weisen Forschende des Max-Planck-Instituts nach: Stress ist ansteckend und das laut Studien der Universität Zürich sogar über Generationen hinweg. Stress könnte also vererbbar sein! Das Problem: Fast jeder zweite Mensch gab 2022 an, stark an Stress zu leiden. Steckt die Gesellschaft also in einer Stress-Pandemie? Kein Wunder, dass mit allen Mitteln dagegen vorgegangen wird - letztlich sogar mit starken Medikamenten. Doch genau in diesem Anrennen gegen den Stress sehen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen die eigentliche Krux: Denn Stress sei per se eigentlich nicht schlecht. Im Gegenteil: Schon der Urvater der Stressforschung, Hans Selye, nannte Stress ein körpereigenes Aufputschmittel, das kognitiv und körperlich leistungsfähiger macht und hilft, über sich selbst hinauszuwachsen. Es muss nur der richtige Stress sein: Eustress. Eine mögliche Lösung: das Ändern der eigenen Stresswahrnehmung. Kann eine neue Stress-Software im Gehirn, eine Art Update für die Stressantworten, helfen?
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