
Public Enemy No. 1 - Mordinstinkt
Thriller
Paris, 2. November 1979: Frankreichs "Staatsfeind Nr. 1", der Bankräuber Jacques Mesrine, verlässt mit seiner Geliebten Sylvia seine konspirative Wohnung und steigt in seinen BMW. An einer Kreuzung blockiert ein Lastwagen den Weg, die Plane der Ladefläche wird hochgerissen, eine Gruppe von Scharfschützen eröffnet das Feuer auf Mesrine. Ein Zeitsprung zurück in die 1950er-Jahre in das von den Franzosen besetzte Algerien: Jacques Mesrine ist ein junger Soldat. Seine Kameraden drängen ihn dazu, einen arabischen Häftling zu foltern. Mesrine erschießt den Gefangenen. Als er nach Frankreich zurückkehrt, erhoffen sich seine Eltern, dass ihr Sohn einen anständigen Beruf ergreift. Doch der rebellische Mesrine zieht lieber mit einem Freund durch die Kneipen und verdient sich seinen Lebensunterhalt mit kleinen Gaunereien. Als Mesrine die junge Spanierin Sarah kennenlernt und sie heiraten, versucht sich Mesrine doch an einem bürgerlichen Lebensentwurf und geht einer regelmäßigen Arbeit nach. Doch bald zieht es ihn wieder in die Unterwelt. Als er den lokalen Paten Guido kennenlernt und diesen mit seiner Kaltschnäuzigkeit beeindruckt, findet er einen wichtigen Mentor. Schnell wird aus dem kleinen Ganoven ein ebenso skrupel- wie rücksichtsloser Gangster. Als Mesrines Ehe mit Sarah scheitert, findet er in der schönen Jeanne eine Seelenverwandte, mit der er gemeinsam Banken ausraubt. Jean François Richet gelang mit seinem zweiteiligen Gangster-Epos über den französischen Staatsfeind Nr. 1 ein beeindruckender Thriller. Vincent Cassel beeindruckt in dem Biopic, das das Bayerische Fernsehen als Free-TV-Premiere zeigt, als Jacques Mesrine; Cécile de France und Gérard Depardieu glänzen in Nebenrollen. Basierend auf Jacques Mesrines Autobiografie "Der Todestrieb" inszeniert Jean-François Richet einen fulminanten Actionthriller, der in seinem epischen Erzählduktus an Klassiker des Gangsterfilms wie Francis Ford Coppolas "Der Pate" (1972) erinnert, in der rüden, aber keinesfalls glorifizierenden Gewaltinszenierung an Brian De Palmas "Scarface" (1982). Sorgfältig ausgestattet und aufwändig produziert, gelingt es dem zweiteiligen Epos, die 1960er und 70er-Jahre zum Leben zu erwecken und das beeindruckende Psychogramm eines Gewohnheitsverbrechers zu zeichnen, der über Jahrzehnte die französische Polizei in Atem hielt. In der Hauptrolle als anarchischer Gangster brilliert Vincent Cassel. Die ausgezeichnete Breitwand-Kameraarbeit von Robert Gantz und die hervorragende Filmmusik von Marco Beltrami tragen ihr Übriges dazu bei, dass die beiden Teile von "Public Enemy No. 1" zu dem Besten zählt, was das gegenwärtige europäische Unterhaltungskino zu bieten hat. Jean-François Richets Film wurde 2009 mit drei Césars in den Kategorien "Bester Hauptdarsteller", "Bester Ton" und "Beste Regie" ausgezeichnet.
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