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Folge 8 | Gesellschaft + Soziales
Im Krieg hat Kindheit kaum Überlebenschancen. Die Kleinsten erleben das Schrecklichste: Sie werden beschossen, ihr Zuhause wird zerstört, sie müssen flüchten. So auch im Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Mindestens 12.000 ukrainische Kinder wurden zudem, laut offiziellen ukrainischen Quellen, nach Russland verschleppt. "Heimgeholt" nennt es die Kreml-Propaganda. Waisenkinder werden dort zur Adoption freigegeben. Der Direktor des Waisenhauses in Cherson berichtet, wie er Dutzende seiner Schützlinge vor der russischen Armee versteckte. Alle konnte er nicht retten. Die Leiterin der Hilfsorganisation "Children of War" Daria Herasymchuk koordiniert die Suche nach den vermissten Kindern und versucht, sie heimzuholen. In rund 400 Fällen ist das bisher gelungen. Der zehnjährige Egor Kravzov schrieb Tagebuch, während seine Stadt Mariupol zerstört wurde. Die kindliche Sicht und berührende Beschreibung des Jungen zeigen eine neue Perspektive auf den Schrecken. Die Kinder, die in Mariupol geblieben sind, leben jetzt unter russischer Besatzung. Das bekommen sie im Schulunterricht sofort zu spüren. Neue Schulbücher mit der Geschichtsinterpretation des Kremls, Fahnenappelle, Propaganda-Unterricht. Die sogenannte Z-Education steht seit September auf dem Lehrplan. Schon Kindergartenkinder werden auf den Krieg eingeschworen. Und wehe, wer sich nicht fügt. Dann droht die Staatsgewalt.
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