Geheime Pläne, gescheiterte Übergaben & viel Drama
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Wir sind dann wohl die Angehörigen
Drama
Der 13-jährige Johann Scheerer liegt schlafend in seinem Bett, als seine Mutter ihn mit den Worten weckt: „Johann, wir müssen jetzt gemeinsam ein Abenteuer bestehen.“ Ein zurückgelassener Erpresserbrief mit Lösegeldforderung und eine scharfe Handgranate lassen keinen Zweifel: Johanns Vater Jan Philipp Reemtsma ist am Abend des 25. März 1996 entführt worden. Der Schockzustand seines Sohns und seiner Frau Ann Kathrin äußert sich nicht unmittelbar. Sie nehmen tapfer hin, dass ihr Zuhause sich in eine Einsatzzentrale verwandelt und zwei Angehörigenbetreuer der Polizei von nun an nicht mehr von ihrer Seite weichen. Johann darf nicht mehr zur Schule oder zu seinen geliebten Bandproben gehen. Er verspricht seiner Mutter, stark zu sein, aber die Ungewissheit und das hilflose Warten sind schwer auszuhalten. Er kann und will von den Einzelheiten der Entführung nicht abgeschirmt werden. In der andauernden Ausnahmesituation entsteht ein neuer, absurder Alltag, über dem die Sorge um den entführten Vater schwebt, zu dem Johanns Beziehung nicht immer einfach war. Aus dem Umkreis der Familie kommen ein Anwalt und ein guter Freund dazu, um Ann Kathrin und Johann zur Seite zu stehen. Außer diesen wenigen Eingeweihten soll niemand von der Entführung erfahren: Ann Kathrin und Johann werden von der Presse abgeschirmt und dürfen auch nicht mit Freunden über die Situation sprechen. Man hofft auf ein schnelles Ende der Geiselnahme. Die Kommunikation mit den Tätern und die Geldübergabe werden minuziös geplant, jedes Detail ist wichtig. Aber bereits nach der ersten gescheiterten Übergabe zeigt sich, dass die Zusammenarbeit mit der Polizei nicht reibungslos läuft. Nach dem gleichnamigen Buch von Johann Scheerer Die Entführung des Publizisten und Millionenerben Jan Philipp Reemtsma im März 1996 bietet Thriller-Stoff, wird von Regisseur Hans-Christian Schmid jedoch aus der Perspektive des Sohns Johann als einfühlsames Familiendrama erzählt. Buchvorlage für „Wir sind dann wohl die Angehörigen“ bot der gleichnamige autobiografische Roman von Johann Scheerer, in dem er die 33 Tage der Entführung seines Vaters verarbeitet. Das Drehbuch schrieb Hans-Christian Schmid zusammen mit Michael Gutmann, der bereits an Drehbüchern zu früheren Filmen Schmids wie „Nach fünf im Urwald“ (1995) oder „Crazy“ (2000) mitgewirkt hat.
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